Und plötzlich ging alles ganz schnell - eine Patientengeschichte
In Deutschland warten etwa 8.000 Patienten auf eine Spenderniere. Doch nicht jede Spenderniere eignet sich für jeden Empfänger. Für eine erfolgreiche Transplantation und ein verringertes Risiko für Abstoßungsreaktionen sollte eine gute Blutgruppen- und Gewebeverträglichkeit gegeben sein. Die durchschnittliche Wartezeit, die Patienten auf der Warteliste für eine Spenderniere stehen, kann bis zu 8 Jahren betragen.
Manchmal allerdings kann alles viel schneller gehen, so wie im Fall von Jürgen T. (66 Jahre) aus Düsseldorf.
Bei ihm wurde bereits im Alter von acht Jahren eine Veränderung im Nierensystem diagnostiziert, als er in den Fußballverein eintreten wollte. In der Folge prophezeiten Ärzte ihm schon in jungen Jahren, dass er eines Tages eine Dialyse benötigen wird.
Doch Jürgen T. ließ sich nicht entmutigen.
Auch nicht, als er mit etwa 30 Jahren auf die permanente Einnahme von Medikamenten angewiesen war, weil sich seine Nierenfunktion inzwischen weiter verschlechtert hatte.
Im Alter von 60 Jahren verringerte sich seine Nierenfunktion rapide, so dass er eine Nierenersatztherapie benötigte. Im Düsseldorfer DaVita Nieren- und Dialysezentrum Holthausen wurde er darauf vorbereitet. Mit seinem Nephrologen beriet er sich über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und Nierenersatztherapien, von der Dialysebehandlung bis zur Transplantation. Hoffnungsvoll entschied er sich gemeinsam mit seiner Frau für eine Lebendnierenspende: Sie war bereit, für ihren Mann eine ihrer Nieren zu spenden.
Die Nierenwerte des Düsseldorfers verschlechterten sich allerdings so schnell, dass er eine überbrückende Dialysetherapie benötigte, die ihn bis zum Transplantationstermin im Uniklinikum Düsseldorf stabilisieren sollte. Nach zwei Dialysebehandlungen erreichte den Patienten eine schlechte Nachricht: Die Niere seiner Frau eignete sich nicht für die Transplantation.
Ein herber Rückschlag.
Jürgen T. ließ sich jedoch nicht entmutigen und meldete sich umgehend für das Eurotransplant Senior Program (ESP) an, welches Nierentransplantationen zwischen älteren Patienten ab 65 Jahre vermittelt und für eine deutlich verkürzte Wartezeit auf durchschnittlich 4 Jahre gesorgt hat.
Der 66-Jährige konnte sein Glück kaum fassen, als plötzlich bereits nach der dritten Dialysebehandlung und innerhalb von 24 Stunden nach der T (transpantabel)-Meldung bei Eurotransplant das Telefon klingelte und ihm eine Spenderniere angeboten wurde. Schon am nächsten Morgen lag Jürgen T. auf dem Operationstisch und bekam eine neue Niere.
Solch eine kurze Wartezeit auf eine Spenderniere ist außergewöhnlich und gleicht einem Lottogewinn. Laut Transplantationszentrum Düsseldorf hat es so etwas dort noch nicht gegeben.
Meinem Spender bin ich unendlich dankbar, dass er einen Spenderausweis hatte.
Jürgen T.
Er hatte allerdings nicht nur außergewöhnliches Glück, dass seine Blutwerte perfekt zur Spenderniere passten und dass er keine Vorerkrankungen hatte. Hilfreich waren sicherlich auch sein guter allgemeiner Gesundheitszustand und sein aktiver, sportlicher Lebensstil.
Wir freuen uns zusammen mit Jürgen T. über dieses Ereignis und möchten mit unserem Bericht jedem der 8.000 Patienten auf der Warteliste ein wenig Hoffnung geben, dass zu jedem Zeitpunkt plötzlich alles ganz schnell gehen kann, wenn auch nicht immer nach 24 Stunden.
Denn auf eine Sache dürfen sich unsere Patienten verlassen: Jeder Patient wird von uns seien Bedürfnissen entsprechend individuell versorgt – und zwar mit der passenden Nierenersatztherapie, die für ihn/sie am besten geeignet ist. Insbesondere wollen wir frühzeitig alle geeigneten Patienten identifizieren, die für eine Transplantation in Frage kommen.
Bleiben Sie gesund!
Ihr DaVita Team